Früher war alles anders! Kennen Sie diesen Spruch? Natürlich war früher zumindest Vieles anders, aber… war es auch besser? Nehmen wir doch einmal die DSL Verfügbarkeit als Beispiel. Früher hatten Sie für Ihren DSL Anschluss ins Internet im Prinzip zwei Möglichkeiten: Sie gingen über das Telekom DSL Netz ins Internet, für das in Deutschland die beste DSL Verfügbarkeit herrscht, was einfach bedeutet, dass an dieses DSL Netz die meisten deutschen Haushalte anschließbar sind. Die Alternative: Sie wählten einen DSL Anbieter, der auf andere DSL Netze baut. Arcor und Vodafone etwa sind DSL Anbieter mit eigenen Netzen; daneben existieren reine Netzbetreiber wie Telefonica und QSC auf dem Markt, die DSL Anbietern ihre Netze zur Verfügung stellen. Für diese DSL Netze ist die DSL Verfügbarkeit allerdings nicht so groß wie bei der Telekom. Das alles hat sich bisher… NICHT geändert. Früher war alles anders“ stimmt halt doch nicht so ganz, auch nicht, wenn es um DSL Verfügbarkeit geht.
Einen entscheidenden Unterschied jedoch gibt es: Früher konnten die alternativen DSL Anbieter — die Nicht-Telekom DSL Anbieter — nur durch DSL Resale Angebote auf das Telekomnetz zugreifen, wenn andere Netze den potenziellen Kunden nicht erreichten, für sie also keine DSL Verfügbarkeit bestand. DSL Resale bedeutet: Der Kunde bekommt auf Basis des Telekomnetzes einen DSL Anschluss vom Alternativ-Anbieter, muss dafür aber einen Telefonanschluss bei der Telekom behalten. Das war ein dicker Nachteil; schließlich wären die Alternativanbieter ja in der Lage gewesen, den Kunden etwa DSL und DSL Telefonie auch ohne den klassischen Festnetzanschluss über das Telekomnetz anzubieten. Aber sie durften nicht: Die Telekom bestand auf den Resale Angeboten, um alle DSL Kunden der Konkurrenz, die Telekomnetze nutzen, zumindest als Telefonkunden zu bekommen. Und da das Telekomnetz — jenes Netz mit der hohen DSL Verfügbarkeit — halt der Telekom gehört, kann die Telekom damit tun und lassen, was sie möchte! Klingt einleuchtend, ist aber nicht so… da gibt es ja noch die Regulierungsbehörde. Und die legte fest, dass die Telekom den Kunden der Konkurrenten keinen Telekom-Telefonanschluss aufzwingen darf. Also kann man jetzt bei DSL Anbietern wie Freenet einen nackten, so genannten IP Bitstrom Anschluss bestellen, der auf Telekom DSL Netzen beruht. Der Kunde telefoniert und surft dann via DSL und die Telekom muss ihren Telefonanschluss anderswo loswerden. Schon spannend, die Sache mit den Netzen, nicht wahr? Beschäftigen wir uns doch noch ein wenig mit dieser Sache, reden wir über DSL im Telekom Netz und über alternative Netze — etwa von QSC und Telefonica — und schauen wir, dass wir im DSL Verfügbarkeit FAQ einige der Fragen zum Thema im Schnellverfahren klären. Früher war alles anders? Nicht alles… aber einiges.
Weitere Informationen zur Regulierungsbehörde und deren Aufgabenund Befugnisse finden sie auf der Webseite der Bundesnetzagentur unter: http://www.bundesnetzagentur.de/