Ja, wenn man das so genau wüsste. Tatsache ist zumindest, dass Kabel Internet zurzeit mit den höheren Geschwindigkeiten für den Datendownload aufwartet. Internet über TV-Kabelnetze schlägt in diesem Wettkampf zurzeit das häufiger genutzte Internet über die zum DSL Netz ausgebauten Telefonkabel – Netze. Die drei großen Kabel Internet Anbieter Kabel Deutschland sowie Kabel BW und Unitymedia haben alle Angebote mit Geschwindigkeiten von über 30 MB pro Sekunde im Programm. Die allermeisten heute angebotenen DSL Anschlüsse kommen da nicht mit, ob sie nun über klassische DSL Netze oder aber bereits weiterentwickelte ADSL2+ Anschlüsse realisiert werden. Letztere erlauben die heute schnellste gängige DSL Geschwindigkeit von 16 MB pro Sekunde. Damit wäre der Gewinner im Geschwindigkeitswettbewerb zurzeit Kabel Internet und nicht das beliebte DSL für den Internetzugang. Allerdings ist beim DSL das ADSL2+ Netz für Privatkunden noch nicht das Nonplusultra. In den bisher noch sehr wenig ausgebauten VDSL Netzen können durchaus Downloadgeschwindigkeiten von 50 MB pro Sekunde erreicht werden. Der Wettbewerb ist noch lange nicht entschieden.
Warum steht HSDPA für einen Quantensprung beim mobilen Internet?
Antwort: Weil mobiles Internet ohne HSDPA sehr langsam gewesen ist. HSDPA ist eine Weiterentwicklung des UMTS Netzes und hat es extrem beschleunigt. Nicht allein Kabel, auch Funknetze kennen Geschwindigkeitsbegrenzungen beim Datendownload. Bei alten Netzen wie EDGE oder GPRS war die maximale Geschwindigkeit beim Datendownload extrem langsam: Sie lag bei 220 kbit bzw. nur 55 kbit pro Sekunde. UMTS war schneller, aber auch nicht wirklich schnell: Hier waren maximal 384 kbit pro Sekunde drin. Durch DSL verwöhnte Kunden werden auch das als langsam empfinden. Insofern konnte mobiles Internet den Vorteil der Mobilität lange Zeit nur bedingt ausspielen. Wer mag schon mobil durchs Netz der Netze schleichen? HSDPA bringt zurzeit bis zu 7,2 MB pro Sekunde im Download und kommt damit an die realisierbare Geschwindigkeit im klassischen DSL Netz heran. Anbieter, die mobiles Internet über die UMTS – Erweiterung HSDPA im Gepäck haben, sind beispielsweise MoobiCent und MoobiAir in Deutschland. MoobiAir nutzt das HSDPA Netz der Telekom, während MoobiCent auf das von Vodafone setzt. Wer jetzt eine Flatrate fürs mobile Internet bucht und mit HSDPA Geschwindigkeit durchs Netz reist, genießt bei MoobiCent und MoobiAir im Grunde alle Vorteile einer klassischen DSL Verbindung und… ist nicht an Zuhause gebunden. Das kann dann wohl tatsächlich als Quantensprung bezeichnet werden.
Wenn ich HSDPA buche, wird mir dann HSDPA Geschwindigkeit garantiert?
Nein, das kann Ihnen leider niemand garantieren. Das HSDPA Netz mit seinen bisher maximal 7,2 MB pro Sekunde im Download ist zwar zügig ausgebaut worden, aber nicht überall verfügbar. Es ist keineswegs so, dass UMTS und HSDPA die älteren Netze EDGE und GPRS komplett verdrängt haben. Möglich ist es, dass Sie sich mit Ihrem mobilen Internet bevorzugt in einer Region bewegen, in der nur diese älteren Netze vorhanden sind. Und wenn Sie mit dem Laptop durch ganz Deutschland reisen? Dann kann es passieren, dass die Verbindung zum HSDPA Netz plötzlich abbricht und Sie auf eins der älteren Netze zurückgeworfen werden, die Verbindung wird dann erheblich langsamer. Wie gesagt, HSDPA wird stetig ausgebaut, sodass so etwas seltener passiert, aber es kann halt passieren. Nicht ärgern!